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Qi Gong:

Als Qi Gong werden traditionelle Bewegungs-, Atem- und Meditationstechniken bezeichnet, welche sich in China unter daoistischen, buddhistischen und medizinischen Einflüssen über Jahrhunderte entwickelt haben. 

Bedeutung:

Qi kann als Energie, Lebenskraft oder Atem bezeichnet werden. Gong bedeutet Arbeit, Kultivierung oder Umgang. Qi Gong heisst also Umgang, Arbeit mit der Lebensenergie.

Der Name Qi Gong gibt es erst seit den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts. Früher wurden an seiner Stelle verschiedene Umschreibungen von Zuständen, beziehungsweise Aktivitäten verwendet, so zum Beispiel das «Dao Yin» oder «Yangsheng». Das Dao Yin bezeichnet die Funktion das Qi zu leiten. Yangsheng bedeutet Techniken zur Lebenspflege.

Geschichte:

Über die Entstehung des Qi Gong gibt es viele Legenden und Mythen. Sicher ist, dass Naturvölker, heilkundige Frauen und Männer versuchten in Übereinstimmung mit der Natur zu leben. So lernten sie von der Wirkungsweise der Pflanzen und dem Verhalten der Tiere. Aus Intuition und Beobachtungen entstanden die ersten Übungen. Etliche Formen und Übungen des Qi Gong tragen daher auch Tiernamen.

Die wohl wichtigste Quelle des historischen Qi Gong ist ein Seidentuch, das aus dem Grab von König Ma, der im 2. Jh. vor unserer Zeitrechnung lebte, stammt. Auf dem Tuch sind 44 Körperübungen aufgezeichnet, die alle wesentliche Merkmale unseres heutigen Qi Gong darstellen. Die Bilder zeigen typische Körperhaltungen im Stehen, Sitzen und Liegen.

Im Laufe der Jahrhunderte hat sich das Qi Gong insbesondere in den Klöstern weiter entwickelt und ist zum festen Bestandteil der TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) geworden.

Im Qi Gong gibt es zwei grosse Zuordnungen: Sport und Medizin. Alles was mit Kampfkunst zu tun hat gehört zum Sport Qi Gong. Der Rest gehört zum medizinischem Qi Gong. Die meisten Übungen, die wir kennen und üben gehören zum medizinischen Qi Gong. Wir unterscheiden zwischen stillem Qi Gong und bewegtem Qi Gong.

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Die Wirkungsweise und das Ziel des Qi Gong:

Bei allen Qi Gong Übungen ist die vielfältige Wirkung auf die Gesundheit unbestritten und alle haben etwas gemeinsam: das Anstreben der Harmonie von Körper und Geist.

Dabei spielen Körperhaltung, Entspannung, Atmung, Achtsamkeit und Lenkung des Qi (Energie) eine entscheidende Rolle.

Durch die ruhigen, fliesssenden und langsamen Bewegungen wird der gesamte Körper auf eine sanfte Art gestärkt. Die Durchblutung wird angeregt und Muskelverspannungen werden gelöst. Die Lungenkapazität wird gestärkt, so dass die Atmung tiefer gehen kann.

Die Übungen werden mit möglichst viel Achtsamkeit ausgeführt, wodurch die Körperwahrnehmung geschult wird.

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Die Langsamkeit bietet die Chance,

das was wir tun, auch zu erleben.

Henriette Wilhelmine Hanke

Unterschied von Qi Gong und Tai Chi

Qi Gong ist ein Sammelbegriff für verschiedene Formen und Übungen zur Kultivierung des Qi oder einfacher gesagt Energiearbeit. Es umfasst bewegtes und stilles Qi Gong und wird im Stehen, Sitzen oder Liegen praktiziert. Der Atem hat einen hohen Stellenwert im Qi Gong. Die einzelnen Übungen werden oft mehrfach wiederholt, sind in sich abgeschlossen und in der Regel weniger komplex und leichter zu erlernen.

Tai Chi wird in einer Form ausgeführt, bei der die Bewegungsabfolge klar vorgegeben sind. Um sich diese merken zu können, ist es wichtig, sich selbst genügend Zeit zu geben. Die Bewegungen können recht komplex sein und die Koordination wie auch das Gleichgewicht werden im Tai Chi noch mehr gefördert als im Qi Gong.

Im Tai Chi werden in der Regel mehr Partnerübungen gemacht als im Qi Gong. Der Anteil an Formen mit Schwert, Stock, Fächer etc. ist grösser als im Qi Gong.

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